Pferdeweide pflegen Guide: So ermitteln Sie den Ist-Bestand und treffen die richtigen Pflegemaßnahmen
Einleitung
Eine gut gepflegte Pferdeweide ist essenziell für die Gesundheit der Pferde. Sie liefert nicht nur nährstoffreiches Futter, sondern beugt auch Verletzungen vor. Um sicherzustellen, dass die Weide optimal genutzt werden kann, ist eine regelmäßige Begehung – insbesondere im Frühjahr – notwendig. Dieser Guide erklärt Schritt für Schritt, wie Sie den Ist-Bestand Ihrer Pferdeweide ermitteln und welche Pflegemaßnahmen sich daraus ableiten.
1. Weidebegehung im Frühjahr: Den Ist-Bestand ermitteln
Der Frühling ist der beste Zeitpunkt, um den Zustand der Pferdeweide zu prüfen. Nach dem Winter können Schäden auftreten, die durch Witterung, Trittschäden oder Maulwurfshügel verursacht wurden. Bei der Begehung sollten folgende Punkte genau analysiert werden:
1.1. Lückenanalyse
- Frage: Wie viele Lücken sind auf der Weide vorhanden?
- Typische Ursachen:
- Trittschäden durch Pferde
- Maulwurfshügel
- Frostschäden im Winter
1.2. Pflanzenarten und ihre Anteile
- Welche Arten sind vorhanden und in welchem Umfang?
- Ein optimaler Bestand besteht aus:
- 70–80 % Gräser: Hauptnahrungsquelle für Pferde
- 10–25 % Klee oder Luzerne: Liefert wertvolles Eiweiß
- 10–15 % hochwertige Kräuter: Beispielsweise Löwenzahn und Spitzwegerich
1.3. Erkennung von Gräsern im Frühjahr
Gräser lassen sich nicht nur am Blütenstand im Sommer erkennen. Wichtige Bestimmungsmerkmale sind:
- Blattanlagen: Form und Anordnung der Blätter
- Blattöhrchen: Charakteristische Ausprägung an den Blattansätzen
- Blattspreite: Oberfläche und Struktur der Blätter
1.4. Identifikation unerwünschter Pflanzenarten
Pflanzen mit geringem Futterwert sollten erkannt und entfernt werden. Dazu gehören:
- Gemeine Rispe
- Ampfer
- Disteln
- Brennnesseln
- Vogelmiere
2. Die Aulendorfer Lückentest-Methode anwenden
Die Aulendorfer Lückentest-Methode ist eine einfache, aber effektive Technik, um Lücken und Pflanzenanteile auf der Weide zu bestimmen.
2.1. Schritt-für-Schritt-Anleitung:
➊ Fläche abmessen:
- Wählen Sie eine Fläche von ca. 40 cm x 40 cm.
- Verwenden Sie einen Zollstock für die exakte Messung.
➋ Lückenanteil bestimmen:
- Legen Sie Ihre Handfläche auf die Fläche.
- Hinweis: Eine Handfläche entspricht ca. 15 % der Fläche.
- Schätzen Sie, wie viel Prozent der Fläche Lücken aufweisen.
➌ Botanische Zusammensetzung analysieren:
- Untersuchen Sie die Pflanzen an repräsentativen Stellen.
- Unterteilen Sie die Pflanzen in drei Hauptkategorien:
- Gräser
- Leguminosen (Klee, Luzerne)
- Kräuter
- Bestimmen Sie deren prozentuale Anteile.
➍ Artenbewertung:
- Unterscheiden Sie zwischen erwünschten und unerwünschten Arten.
- Schätzen Sie die prozentualen Anteile beider Gruppen.
➎ Mehrfachprüfung:
- Wiederholen Sie die Punkte 1 bis 4 an mehreren Stellen.
- Ermitteln Sie anschließend den Durchschnittswert.
3. Interpretation der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Je nach ermitteltem Lückenanteil ergeben sich unterschiedliche Maßnahmen zur Optimierung der Pferdeweide.
3.1. Lückenanteil < 15 %
- Zustand: Die Weide befindet sich in gutem Zustand.
- Empfohlene Maßnahmen:
- Striegeln: Entfernt abgestorbenes Pflanzenmaterial.
- Walzen: Schließt kleine Lücken und stellt Bodenkontakt wieder her.
- Übersaat: Verwenden Sie RUDLOFF Equitana® Nachsaatmischungen, um die Grasnarbe zu verdichten.
3.2. Lückenanteil zwischen 15–45 %
- Zustand: Mittlerer Sanierungsbedarf.
- Empfohlene Maßnahmen:
- Nachsaat: Stärkt den Pflanzenbestand und verhindert die Ausbreitung unerwünschter Arten.
- Neuansaat (wenn nötig): Setzen Sie auf hochwertige RUDLOFF Equitana® Nachsaat- oder Neuansaatmischungen.
3.3. Lückenanteil > 45 %
- Zustand: Starker Sanierungsbedarf – möglicherweise Totalschaden.
- Empfohlene Maßnahmen:
- Altnarbe entfernen: Entfernen Sie die beschädigte Grasnarbe vollständig.
- Neuanlage: Säen Sie eine neue Mischung mit RUDLOFF Equitana® Neuansaat- und Kräutermischungen aus.
- Bodenanalyse: Prüfen Sie die Bodenqualität und passen Sie Düngung und Pflege an.
4. Tipps zur langfristigen Pflege der Pferdeweide
- Regelmäßige Begehungen: Kontrollieren Sie die Weide mindestens einmal pro Saison.
- Rotationsweiden: Lassen Sie Weideflächen abwechselnd ruhen, um Überweidung zu vermeiden.
- Gezielte Düngung: Passen Sie die Düngung an die Bedürfnisse des Bodens an.
- Unkrautmanagement: Unerwünschte Pflanzen frühzeitig entfernen, um deren Ausbreitung zu verhindern.
5. Fazit
Eine Pferdeweide ist ein wertvolles Gut, das regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit erfordert. Mit der Aulendorfer Lückentest-Methode haben Sie ein einfaches Werkzeug zur Hand, um den Zustand der Weide zu analysieren und gezielte Maßnahmen einzuleiten. Ob einfache Grünlandpflege, Nachsaat oder komplette Neuanlage – mit den richtigen Schritten sorgen Sie für eine gesunde und ertragreiche Weide.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Pferdeweide
-
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Weidebegehung?
Im Frühjahr, bevor die Hauptweidesaison beginnt. -
Wie oft sollte nachgesät werden?
Je nach Nutzung alle 1–2 Jahre. -
Welche Kräuter sind besonders wertvoll für Pferdeweiden?
Löwenzahn, Spitzwegerich und Schafgarbe. -
Was tun bei starkem Unkrautbefall?
Mechanische Entfernung und Nachsaat mit hochwertigen Mischungen. -
Wie lässt sich Trittschäden vorbeugen?
Durch rotierende Beweidung und ausreichende Ruhezeiten für die Weide. -
Welche Saatmischungen eignen sich für Pferdeweiden?
Empfehlenswert sind RUDLOFF Equitana® Nachsaat- und Neuansaatmischungen.